Historie des FC Borntal Erfurt
Größte Erfolge:
- Erreichen des Aufstiegsspiels zur DDR-Liga gegen Heiligenstadt (1958)
- Einzug ins Kreispokal – Finale des SFV Erfurt (2010/11, 8:9 n.E. vs. SV Alach)
- Einzug ins Kreispokal – Finale des KFA Erfurt/Sömmerda (2014/15, 0:2 vs. TSV Kerspleben)
- Aufstieg der 1.Männer in die Kreisoberliga (2014/15)
- 1. Hallenkreismeister Futsal des KFA Erfurt/Sömmerda, Saison 2015/16
- Einzug ins Kreispokal - Finale des KFA Erfurt/Sömmerda (2015/16, 0:4 vs. TSV Kerspleben)
- Aufstieg der 2. Männer in die Kreisliga (2015/2016)
- Aufstieg der 1. Männer in die Landesklasse (2015/16)
- Kreispokalsieger (2018)
- Aufstieg der 1. Männer in die Landesklasse (2021/22)
Chronologie
- 1950 - 51
BSG Mechanik Erfurt - 1951 - 72
BSG Motor West Erfurt - 1972 - 84
BSG Funkwerk Erfurt - 1984 - 90
BSG Mikroelektronik Erfurt - 1990 - 96
SV Erfurt - West 90 - 1996 - heute
FC Borntal Erfurt e.V.
Von Gestern bis Heute
Es war im August des Jahres 1950, als sich im Klubhaus der Funkwerker in der Rudolfstraße (Nähe Gothaer Platz), Sportinteressierte zusammenfanden, um eine Betriebssportgemeinschaft, wie damals Sportvereine genannt wurden, zu gründen. Als man das Klubhaus verließ, war die "BSG Mechanik West" geboren. Zu den Sparten des Vereins zählten u.a. Kegeln, Tischtennis, der Fußball-Nachwuchs sowie Schach. Wir beziehen uns logischerweise nur auf die Entwicklung der Fußballabteilung.
Diese war zuerst auf einem Sportplatz an der Cyriaksburg beheimatet. Diese Anlage mit Laufbahn und Tribüne ist sicherlich nur noch den "alten Hasen" ein Begriff. 1951 folgten dann die Abteilungen Handball bzw. der Fußball auch im Männerbereich. Gleichwohl nannte man den Verein in die "BSG Motor West" um. Von nun an sollte sich der Fußballsport im Erfurter Westen zu einer Macht im Erfurter Fußball entwickeln und für Jahrzehnte ein Begriff in der hiesigen Fußball-Landkarte sein. Einen kleinen Dämpfer in seiner Entwicklung erhielt die BSG im Jahre 1952. Da nämlich wurde der Sportplatz an der Cyriaksburg durch eine Planierraupe zerstört, der für die damalige IGA unterwegs war. Der soll Zeugenberichten zufolge auf der Sportanlage gewendet haben und machte eine weitere Nutzung zum Fußballspielen unmöglich. Die Suche nach einer neuen Heimat dauerte nicht lange. Schnell stand fest, dass der Verein an den heutigen Standort Borntalweg umziehen würde. 1953 war der Hartplatz im Borntal fertig gestellt und der Fußball fand hier seine Fortsetzung. Umkleidekabinen direkt an der Sportanlage gab es dazumal noch nicht. Sowohl der Mühlhäuser Hof als auch die Gutenbergklause durften als Umkleide "missbraucht" werden. Erst später entstand die Baracke auf dem Sportplatzgelände, die bis heute, natürlich weiter ausgebaut, ihre Dienste verrichtet.
Bis 1956 hatte die BSG über 20 Sektionen unter ihrem Dach vereinigen können, einem der größten Betriebssportgemeinschaften in und um Erfurt. Seine Hochzeit erlebte dabei die Sektion Fußball. Bereits 1955 kickte die Männermannschaft in der Bezirksliga, was gleichbedeutend mit der dritthöchsten Spielklasse in der DDR war. Um weitere talentierte Spieler an die BSG binden zu können, fusionierte man 1957 mit dem Vorort Schmira. Verbunden mit einem Engagement im Verein war ein Arbeitsplatz im Funkwerk Erfurt. Natürlich genossen die Spieler auch dementsprechend Freiheiten, um am Trainingsbetrieb teilnehmen zu können. Mit feuchten und freudigen Augen zugleich berichten mir Hans Obst, Kurt Franke und Fredi Sommer vom Highlight 1958, als ein Entscheidungsspiel zum Aufstieg im heimischen Borntal gegen Heiligenstadt ausgetragen wurde. "Gut 1000 Zuschauer waren hier und die Busse blockierten das ganze Wohnviertel", erinnert sich Kurt Franke. Leider wurde das Spiel verloren, sonst hätte man gar in der DDR-Liga gespielt.
Zwischen 1974 und 75 entstand auf dem Sportplatzgelände der heutige Rasenplatz. Vorher zwar schon zum Fußballspielen genutzt, war sein Zustand jedoch nicht ausreichend, um auch Pflichtspiele darauf auszutragen. Ein Hügel wurde zwischen beide Plätze aufgeschüttet und Bäume als Windfang darauf gepflanzt. Heute steht davon bekanntlich nur noch ein Exemplar. Einen Tiefschlag versetzte den Vereinsmitgliedern die Nachricht, dass die Baracke, die die Behausung darstellte, abgerissen werden solle. In mühevoller Arbeit schachteten alle Sportler vor Trainingsbeginn an der Grube mit, auf der unsere heutige Sportlerklause steht. Ronny Lessmann, einst Spieler der BSG, ließ seine "Beziehungen" zum STK (Straßen- und Tiefbaukombinat) spielen und zeichnete so für die Lieferung der Bauelemente von Plattenbauten verantwortlich, die ja bekanntlich bis heute nichts an ihrer Funktionalität verloren haben.Bis zur Wendezeit 1989 zeichnete sich der Verein auch durch die sehr gute Nachwuchsarbeit aus. "Ca. drei bis vier Spieler konnten wir jährlich zum 'Klub' delegieren", freut sich Hans Obst, der auch jahrelang verschiedene Nachwuchsmannschaften betreute. Vor allem war es aber Werner Ellrich, der die Nachwuchsarbeit unter seine Fittiche nahm und für die gute Arbeit des Vereins über die Stadtgrenzen hinaus bekannt war (Borntaler SV, siehe unten). Aber auch in der Jetzt – Zeit wurde der Schnitt der Delegierungen auf Grund der nach wie vor guten Nachwuchsarbeit, nun die des FC Borntal, gehalten.
Doch mit der Wende kamen auch Probleme, die der Verein lange Zeit nicht in den Griff bekam und deren Lösung sich erst in den letzten Jahren abzeichnete. Erst folgte man der Umbenennung des Betriebes in Funkwerk Erfurt, in den Achtziger dann wiederum in "BSG Mikroelektronik Erfurt". Im Zuge der Umstrukturierung und Loslösung der Vereine von den Betrieben zur Selbstständigkeit nannte man sich SV Erfurt West 90 (in Anlehnung an das Gründungsjahr). Diesem Dachverband waren unter anderem die erfolgreichen Abteilungen Schach und Eisstocksschießen angeschlossen, die weniger durch Geldeinnahmen, sondern mehr durch Geldausgaben hervorstachen. Die Finanzen flossen mehr in diese Richtung, als das eine gerechte Verteilung an alle Abteilungen vorgenommen wurde. Hatte sich der West-Fußballnachwuchs bereits ausgegliedert und sein Glück unter dem Namen "Borntaler SV" versucht, zogen auch die Mannschaften der A-Junioren, erste bzw. zweite Männer sowie die Alten Herren die Konsequenzen und gründeten den heutigen Verein FC Borntal Erfurt. Dass es bis dato noch nicht zu einem einheitlichen Verein Borntal, angefangen bei den Jüngsten bis hin zu den Ältesten, gekommen ist, hängt und hing vor allem von persönlichen Differenzen zwischen einigen Herren ab. Jedoch war irgendwann abzusehen, dass das lange Zeit betriebene Verhindern eines Zusammenschlusses von Seiten des Borntaler SV keine Basis mehr hatte. Getreu dem Motto „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“ besteht der Borntaler SV aktuell (2016 /17) nur noch aus einer Freizeitmannschaft, während der FC Borntal ab der Saison 17/18 in allen Altersbereichen von G – bis A – Junioren + 1. und 2. Männer + Alte Herren mindestens eine Mannschaft im Spielbetrieb stellt. Die Grundlagen für eine weiterhin positive Entwicklung des Fussballs im Erfurter Westen ist also gelegt. Sie gilt es, in den kommenden Jahren kontinuierlich auszubauen.